DIE GESCHICHTE DER VILLA
1780 waren die Ionischen Inseln unter der Herrschaft Venedigs. In den Dörfern der Insel war das Leben der Einwohner sehr schwer, aber in der Stadt waren die Umstände viel besser. Die schönen Gebäude strahlten ein kosmopolitisches Flair und Vornehmheit aus, die vielen Geschäfte und der blühende Handel trugen aber aber auch dazu bei, dass die Stadt zum idealen Wohnort wurde! Am Hafen gab es immer Arbeit für alle. Reiche und Adlige spazierten vornehm, Damen in teuren Kleidern liefen durch die Straßen und gingen entlang der Hafenpromenade zur Esplanade … Überall Kleinhändler, Lastenträger und Ausrufer.
DIE GESCHICHTE DES KLEINEN FENSTERS
Es war am Hafen von Korfu, wo Signore Stamatellopoulos Kassaris den Mann traf, der sein Leben für immer ändern würde. Dem er seine Hand ausstrecken und ihn zu seinem zukünftigen Erben machen würde.
Als der Großgrundbesitzer Stamatellopoulos Kassaris eines Tages am Hafen ankam, suchte er jemanden, der auf sein Pferd aufpassen würde, solange er in der Stadt blieb, um sich um seine Geschäfte zu kümmern! Er war ein gutaussehender junger Mann im Alter von ungefähr 25 Jahren, der mit großer Bereitschaft und Freude für ihn arbeiten wollte.
Der junge Mann hieß Chronis Boletsis und war vor kurzer Zeit erst aus Paleochori, einem Dorf in der Gegend von Syrako, in Ioannina, auf dem griechischen Festland gekommen. Er kam nach Korfu um Arbeit zu finden und der türkischen Herrschaft zu entkommen. Er kam mit seinem Bruder Georgios, aber hier trennten sich ihre Wege. Er stammte aus einer ordentlichen Familie, konnte lesen und schreiben. Er hatte Ahnung von Pferden und mit großer Freude hat er sich um das Pferd gekümmert, bis er es seinem Herrn zurückgab. Er wurde dafür fürstlich honoriert, die zwei Männer schüttelten die Hände und stellten sich gegenseitig vor!
- „Du hast erstklassige Arbeit geleistet, junger Mann, Respekt! Wie kommt es, dass du so gut mit Pferden umgehen kannst?“
- „Ich liebe Pferde, ich mag sie zu pflegen und zu reiten!“, antwortete der bescheidene junge Mann.
Seitdem, wann immer Signore Kassaris in die Stadt kam, traf er den jungen Chronis und sie unterhielten sich.
Der Großgrundbesitzer war begeistert und sah dass der junge Mann war sehr fähig, er musste aber einen Weg finden, um ihn bei sich zu haben.
Ein Greise, der eine Tochter als Einzelkind hat, hat immer nureins im Sinn, einen guten Bräutigam zu finden. Seine Tochter war etwas anders als die anderen Mädchen; sie wurde wegen einer Krankheit ohne Haare geboren, deshalb war es nicht leicht, einen Bräutigam für sie zu finden.. Das belastete den Vater sehr!
Die ansonsten hübsche Tochter wohnte auf dem Lande, im kleinen Haus aus Stein, neben dem kleinen See und dem klaren Wasser der Quellen, wo sie auf die Felder und die Arbeiter achtete.
Das kleine Haus hatte der Vater im Jahr 1760 für sie gebaut, um sie aus ihrem Dorf, Alt-Perithia, fernzuhalten. Es kann sein, dass sie selbst es auch wollte oder dass ihr Vater sie dazu überredet hatte. Dort lebte sie zwischen den Blumen und den Fruchtbäumen der umliegenden Hügel und war mittlerweile 39 Jahre alt geworden! Sie lebte glücklich und sorglos!
Sie traf nur Leute, die sie mochten, und hatte keine Träume mehr, was die Heirat mit dem Prinzen betraf.
Das Haus erhielt ihr zu Ehren den Namen „Siorra Angelina“. Im Erdgeschoss gibt es auf der Ostseite ein längliches Fenster. Die Morgensonne scheint durch das Fenster und weckt einen mit einer guten Laune für den Tag. Unter diesem Fenster verlief der Weg, den die Anlieger benutzten, Angelina „Guten Morgen!“ wünschten und dann ihre Wege gingen.
An einem Sommertag wurde Chronis von seinem zukünftigen Schwiegervater eingeladen, um einen Blick auf den Hof, die Felder und die Pferde zu werfen. Diese würden eines Tages ihm gehören, wenn er Angelina heiratete.
Von diesem Fenster wechselten die zwei die ersten Blicke, grüßten sich und verliebten sich – auf den ersten Blick! Sie heirateten und bekamen drei Kinder, die später eigene Familien gründeten. Das Haus „Siorra Angelina“ hatte vor 235 Jahren seine eigene Geschichte geschrieben, die das Leben der Nachfolger der Familie Boletsi bestimmt hat. Bei der Konstruktion des Gartens fanden wir eine „Gazetta“, eine bronzene Münze im Wert von zwei „Soldo“, was die Geschichten, die Stamatellos Boletsis, der Urenkel von Chronis Boletsis und Großvater der heutigen Eigentümerin erzählte, bestätigte. Seine Frau, die zweite Angelina im Haus, stammte aus einer bekannten Familie von Skripero. Stamatellos Boletsis war auch sehr stolz über seine Herkunft und erzählte allen jüngeren Nachkommen seine Geschichte, damit sie nicht vergessen wurde! Er hatte alle Erbstücke bis zum Tag, an dem er sie seinem Sohn Hektor Boletsis übergab, aufbewahrt.
Die besagte Münze hatte auf der einen Seite das Wahrzeichen Venedigs, den beflügelten Markuslöwen. Auf der Kehrseite der Münze gab es die Aufschrift „Dalma et Alban” sowie „San Marco Venezia”! Der materielle Wert ist sehr niedrig, der emotionale war jedoch sehr hoch, da die Geschichte und die Geheimnisse eines ganzen Lebens dahintersteckten!
Die Abbildung der Münze wurde, ohne einen zweiten Gedanken darüber zu verschwenden, zum Wappen der Familie und der Villa. Nach einer Suche auf dem Internet hat sich herausgestellt, dass die Münze im Jahr 1664 auf dem Markusplatz in Venedig geprägt wurde und zur Nutzung im adriatischen Raum, an der dalmatinischen und albanischen Küste bestimmt war.
Kopien der Verträge, andere Erbstücke und Andenken der Familie werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem kleinen privaten Raum ausstellt. Die Bilder, die auf dem oberen Stockwerk ausgestellt werden, stellen einen Teil der Geschichte der Insel und meiner Familie dar.
Alle anderen Funde des alten einstöckigen Hauses sind ohne weiteren Wert und werden im überdachten Grill im Garten ausgestellt. Die Zügel des Pferdes, die Ständer für die Gefäße über dem Feuer, das bronzene Backblech und ein Gasherd, das Bügeleisen mit Kohle und eine Waage sind im Haus. Aber auch viele Utensilien aus dem Alltag, die zur Herstellung von Butter und Käse dienten, ebenso das alte Spinnrad, sind im Wohnzimmerschrank aufbewahrt. Die alte eiserne Haustür und die über 100 Jahre alte Wasserpumpe sind noch im Garten.
Soviel zur Geschichte des Hauses „Siorra Angelina“.
HISTORISCHE FOTOS DER FAMILIE BOLETSIS
Eine Sammlung von Fotos auf dem oberen
Stockwerk der Villa, Teil der
Geschichte der Insel und der Familie Boletsis
DIE GAZETTA-MÜNZE – DAS HAUSWAPPEN
Die „Gazzetta“ war einst eine kleine venezianische Münze – vergleichbar mit einem früheren Zehnpfennigstück – dem „Groschen“
Auf der einen SeitewardasWappenWenedigs, der Markuslöwe zu sehen.
Aufder Rückseite stand „Dalma et Alban” sowie „San MarcoVenezia”
Der materielle Wert der Münze ist sehr niedrig, der emotionale jedoch sehr hoch, da die Geschichte und die Geheimnisse eines ganzen Lebens dahinterstecken!
Die Abbildung der Münze wurde, ohne einen zweiten Gedanken darüber zu verschwenden, zum Wappen der Familie und der Villa. Nach einer Suche auf dem Internet hat sich herausgestellt, dass die Münze im Jahr 1664 auf dem Markusplatz in Venedig geprägt wurde und zur Nutzung im adriatischen Raum, an der dalmatinischen und albanischen Küste bestimmt war.
DER STAMMBAUM DER FAMILIE BOLETSIS
Der Stammbaum der Familie nach 1780!
Chronis Boletsis ist der erste Stammhalter auf der Insel Korfu.
DIE ANTINIOTIS - LAGUNE
Wenn man die Besucher Korfus nach der Antiniotis - Lagune fragt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie sie nicht kennen. Da stellt sich die Frage, ist Korfu nur das Liston und Paleokastritsa?
Die Antiniotis – Lagune ist eine der schönstenund eindrucksvollsten Landschaften auf Korfu, mit einem sehr empfindlichen und reichhaltigen Ökosystem. Sie befindet sich im Norden der Insel, im Bezirk Thinalion, nach dem Strand von Almyros und Agios Spyridon.
Deren Fläche beträgt ca. 40 Hektar und besteht aus einem kleineren Becken, genannt Kounoufasi, und dem Hauptbecken; es gibt überwiegend wilde Blumen und Seeschilf, ebenso unzählige Wasserpflanzen, die in keinem anderen Ort der Ionischen Inseln anzutreffen sind.
DAS ÖKOSYSTEM DER ANTINIOTIS - LAGUNE
Wegen der Besonderheit und der Tatsache, dass sie vielen Meeresvögeln Zuflucht bietet, ist die Antiniotis – Lagunge ein vom Natura 2000 Abkommen geschütztes Ökosystem. Die Wissenschaftler, die in der Gegend arbeiten und das Ökosystem beobachten, haben mehr als 90 Sorten von Zugvögeln registriert, darunter Reiher und Kormorane, aber auch Enten, Wasserkröten, Flußkröten und verschiedene Sorten von Eidechsen.
Eine der seltensten Tierarten, die man hier in reicher Anzahl sehen kann, sind Fischotter. Gemäß des Biologen Stamatios Ginis leben die Fischotter in der Lagune von Vouthrotos in Albanien und durchschwimmt von dort aus die Meeresenge zwischen Albanien und Korfu um zur Antiniotis Lagune zu gelangen. Die meisten Leute bemerken deren Existenz gar nicht, da sie ihre Nester am frühen Morgen und am späten Nachmittag verlassen; sie hinterlassen jedoch Spuren, die von ihrer Existenz zeugen.
Um die Antivounioti – Lagune wachsen sechzehn verschiedene Sorten Orchideen; die Gegend ist voll Blumen und seltenen Pflanzen und man kann hier schöne Spaziergänge machen, fotografieren aber mit etwas Vorsicht – auch picknicken.
Die Lagune ist auch wegen des großen Fischzucht – Betriebes berühmt. In der Gegend werden Sie mit Sicherheit an Tavernen mit frischen Fischen aus der Lagune vorbeikommen.
DAS HERRENHAUS VON STAMATELLOPOULOS KASSARIS
Das Herrenhaus von Stamatellopoulos Kassaris,
Großgrundbesitzers in Alt-Perithia,
mit der einzigartigen Sonnenuhr!
SANKTJAKOB -PERITHIA
In den Kirchenregistern der Gemeinde Sankt Jakob von Perithia
sind die Namen von Stamatellopoulos Kassaris und
des Schwiegersohn Chronis Boletsis eingetragen
ANGELIKI MAVROMMATI - STAMATELLOS BOLETSIS
Die Großmutter Angeliki Mavrommati und der Großvater
Stamatellos Boletsis
STAMATELLOS BOLETSIS – ANGELIKIMAVROMMATI
Die Kinder Stefanos, Hektor und Eleni
1939 in Café Giali am Hafen von Korfu